Heute erreichte uns folgender Leserbrief von Journalist und Jäger Thomas Fuchs, der einigen durch seine Artikel z.B. in “Wild & Hund” bekannt sein dürfte. Herr Fuchs hat uns freundlicherweise gestattet, diesen Leserbrief einzustellen.
Glatt gelogen! – Spaltung statt Information
Leserbrief zum Kommentar “Die pure Lust am Zerstören” von M. Rose, Aachener Nachrichten vom 16.11.2018
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit einiger Zeit erleben wir eine zunehmende Entfremdung vieler Bürger von den Medien. In Extremfällen führt dies dazu, dass “die Medien” pauschal als “Lügenpresse” tituliert werden. Die Gründe liegen unter anderem darin, dass weite Teile der Bevölkerung sich mit dem — was sie tun oder denken — nicht (oder nicht ausreichend) gewürdigt fühlen. Das Wort der “Fake News” macht die Runde – der “alternativen Wahrheiten”.
Untersuchungen an Journalistenschulen und bspw. durch das “Handelsblatt” zeigen, dass bis zu 42 Prozent der Journalisten in Deutschland der Partei “DIE GRÜNEN” nahe stehen. Als Berufsziel geben junge Journalisten zum großen Teil an, “die Welt verbessern” zu wollen. Der Professor für Empirische Kommunikationsforschung und Publizistik der Universität Mainz, Hans-Martin Kepplinger, hat schon vor Jahren nachgewiesen, dass es einen Zusammenhang zwischen parteipolitischer Präferenz und der politischen Richtung der Berichterstattung gibt.
Der Kommentar von Herrn Rose ist ein besonders gutes – und darum bedauerliches – Beispiel für solche Parteinahme. Seine Behauptungen sind nicht nur nachweislich gelogen, sondern haben auch nur einen einzigen Zweck: Sie sollen die Leser gegen die Jagd und Jäger einnehmen. Dafür
verdreht Herr Rose die Fakten bis zur Unkenntlichkeit. Er benutzt beispielsweise in puncto Fangjagd Worte wie “besonders brutal” und “pervers” obwohl gerade die Fangjagd im Vergleich besonders human ist! Denn erstens ist sie in Nordrhein-Westfalen ausschließlich mit lebend und unversehrt fangenden Fallen erlaubt. Zweitens sind die in Deutschland verwendeten Fangsysteme auf ihre Tierschutzkonformität überprüft. Drittens müssen alle Fallen mit einem elektronischen Meldesystem versehen und überdies zweimal täglich kontrolliert werden. Viertens können Tiere, die nicht den Zielarten angehören, unversehrt frei gelassen werden. Fünftens sind Fehlschüsse in Fallen nahezu ausgeschlossen und sofort tötend. Insofern ist auch die Behauptung Herrn Roses, dass „Hunde und Katzen oft qualvoll verenden“ eine glatte Lüge. Dies kann in den in Nordrhein-Westfalen in Zukunft gesetzlich erlaubten lebend und unversehrt fangenden Fallen nicht vorkommen!
Es sind dieselben Fallensysteme, die von Naturschutzverbänden wie dem NABU und BUND in Kooperation mit Jägern genutzt werden. Am Erfolg dieser Jagdart zum Schutz von Bodenbrütern gibt es kaum einen Zweifel. Nur deshalb lassen Landkreise überhaupt Prädatoren wie Füchse in Schutzgebieten bejagen. Die kurze Formel lautet: weniger Füchse = mehr Bodenbrüter.
Die Falle ist dazu das geeignetste Mittel. In einem aktuellen Kooperationsprojekt des BUND mit der Landesjägerschaft Bremen und dem Institut für Wildtierkunde der Tierärztlichen Hochschule Hannover wurde gerade wieder der Zusammenhang zwischen einer intensiven Fuchsbejagnug
und steigenden Limikolen-Arten (Wiesenbrüter) bestätigt. Innerhalb weniger Jahre haben es die beteiligten Gruppierungen gemeinsam geschafft auf überwiegend privatem Wirtschaftsgrünland von Vollerwerbsbetrieben die Besätze des Großen Brachvogel, Kiebitz, Uferschnepfe, Rotschenkel und Bekassine signifikant zu steigern. Dies ist ohne das ehrenamtliche Engagement von Jägern und der Fuchsjagd mit Fallen nicht möglich.
Kollege Rose wird dies nicht wissen (wollen). Er bedient lieber unsubstantiierte Vorurteile und betreibt Propaganda. Dadurch trägt er zur Spaltung bei – was wiederum dazu führt, dass Bürger sich von Medien wie der Aachener Nachrichten distanzieren und abwenden. Ich bedauere die Art seines Kommentars, denn sie führt nur zu weiterem Vertrauensverlust für Zeitungen und birgt die Gefahr, dass sie uns Journalisten als hervorragendes Beispiel für “Fake News” vorgehalten wird.
Thomas Fuchs
Freier Journalist und Jäger